Hier möchte ich einfache ein
paar Gegebenheiten erzählen, die aus europäischer Sicht
auffallen oder manchmal gar unbegreiflich sind.
1.
Koreanischer Exportschlager: Kinofilm |
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Die koreanische
Filmindustrie ist national sehr erfolgreich
und produziert sehr viele Kinofilme. Auf
Grund von gesetzlichen Quoten laufen in
den Kino sehr Filme koreanische Filme, die,
zum Leidwesen der hier lebenden Ausländer,
nur selten mit englischem Untertitel gezeigt
werden. Einige dieser Filme, insbesondere
die des Regisseurs Kim Ki-duk sind auch
im Ausland erfolgreich - Sowohl bei den
Kritikern als auch an der Kinokasse. Hier
zu zählen: Die Insel, Samaria, Bad
Boy oder auch sein aktueller Film Bin-Jip
(leerer Raum). Bin-Jip war vor einigen Wochen
sogar in den Top10 der Deutschen KinoCharts.
Da musste ich ihn mir natürlich ansehen.
Meiner Meinung nach ein sehr empfehlenswerter
Film ueber den Überfluss der Sprache
zwischen Ihr und Ihm. Nebenbei erhält
man einen kleinen Einblick in unterschiedliche
koreanische Wohnungen - wobei der Authentizitätsgrad
meiner Meinung nach nicht all zu hoch ist,
da die Ausstattung der Wohnung zum größtem
Teil einem sehr hohem Standard entspricht.
Was Die Zeit zu dem Film schreibt, ist hier
nach zu lesen: Zeit-Rezession
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2.
Koreas gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche
Situation |
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Dieser Artikel aus einer bekannten deutschen Tageszeitung beschreibt die Situation Koreas sehr gut. Das gesellschaftliche Leben wird in Bezug mit der Geschichte und der Kultur Koreas gesetz. Bis auf wenige Ausnahmen entspricht meiner Meinung die heutige Situation noch vollstaendig der von vor 6 Jahren.
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3.
Strassenverkehr |
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Da ich bzgl. des koreanischen Strassenverkehrs bis jetzt noch nicht wirklich mehr als wenige Stichpunkte und Warnungen in diversen Reisefuehrern gefunden habe, moechte ich einfach mal meine bisherigen Erfahrungen berichten.
Prinzipiell:
Es ist nicht so schlimm wie immer angedeutet wird, teilweise ist das ganze von einem geordneten System aber weit entfernt.
Grundsaetzlich: Die Situation ist mit der im Supermarkt oder auf dem Buergersteig vergleichbar. Ausweichen gibt's nicht, Ruecksicht auf andere wird auch kaum genommen und oft sind die hiesigen Autofahrer im Schleichgang unterwegs.
Autobahnen sind Expressways (10-4spurig). Es gilt das bekannte Rechtsfahrgebot an das sich aber niemand haelt. Vmax ist 100km/h und wird auf Grund der mit hoher Dichte installierter Laserpistolen auch fast von jedem eingehalten. Vor den Messpunkten wird ausfuehrlich mit Entfernungsangabe auf deren Existenz hingewiesen
Landstrassen: Sind manchmal breiter als Expressway und es gilt meistens 80km/h. Auch hier wird andauernd geblitzt. Allerdings wird der Verkehrfluss duch absolut nicht synchronisierte Ampelphasen stark ausgebremst. Und eine Kreuzung ohne Ampel zu finden kommt wirklich selten vor.
Sonstige: Um Seoul herum kann man sich mit Strassen todschmeissen. Wo es laendlicher ist, wird gerade oft die einzige existierende Verbindungsstrasse zwischen 2 groesseren Orten zu mindestens einer 4-spurig und kreuzungsfrei ausgebaut.
Ampeln: Das Rotlicht gilt bedingt. Rechts abbiegen geht immer so lange man halbswegs auf die Fussgaenger auf passt. Nachts wird das Rotlicht zumeist nur als eine Art Empfehlung betrachtet. Ampeln an reinen Fussgaengerueberwegen werden meist ganztaegig total ignoriert. Faehrt man nicht sofort los, erklingt das Horn des Hintermanns.
Der Verkehr: Augen auf und ueberall hin ausrichten. Der Koreaner denkt im Strassenverkehr teilweise recht wenig mit und da sowohl Ein- und Ausfahrten auf Autobahn sehr kurz gehalten sind, sind sponte Wechsel ueber vier Spuren keine Seltenheit. Selbst werden einem diese allerdings auch verziehen wenn man so etwas mal macht. Wie ueberhaupt der gesamte Strassenverkehr recht tolerant ist. Nach grossen/breiten Mautstation wo beispielsweise 15 auf 3 Spuren konsolidieren, herrscht regelmaessig Chaos und Draengelei. Wenn man es das erste Mal mitgemacht hat, weiss man wie man sich durch zu setzen hat. Auch sonst wird bei Verengungen gedraengelt und nicht-rein gelassen was das Zeug haelt (da hoert die Toleranz dann auf). Bedankt wird mit der Warnblinkanlage. Die aber auch zur Ankuendigung eines unplanmaessigen Stopps, ohne ohne klar ersichtlichen Grund eingesetzt wird.
Man muss auf jeden Fall immer nach Schlagloechern ausschau halten, da diese teilweise nicht nur Loecher sondern schon ehr Abgruende sind. Bei Regen sind alle beschriebenen Gegebenheiten mit 10 zu multiplizieren. Es scheint fast so als haette der koreanische Autofahrer einen heiden Respekt vor dem Nass auf der Strasse. Dies hat zur folgen, dass der Verkehr dann teilweise voellig zum erliegen kommt. Verstaerkt wird dies durch die nur unzureichenden Moeglichkeiten die Wassermassen schnell abzufuehren. Ausserdem scheint der Unterbau der Strassen meist von schlechter Qualitaet zu sein, da sich sehr schnell Spurrillen bilden in denen sich das Wasser mehrere Zentimeter hoch staut.
Um Seoul herum ist es eben Grossstadtverkehr, der mit ein wenig mehr Mitdenkens der Verkehrsteilnehmer garantiert entspannter sein koennte. Aber wer schon mal in Suedeuropa (Italien, Spanien, ...) unterwegs war und mit dem Verkehr dort klar kam, wird auch hier keine grosse Probleme haben.
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4.
Arbeitsatmosphäre |
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Koreanischer
Arbeitsalltag in Mitten eines (wenn nicht
dem) größten zusammenhangenden
Industriegebiets Asiens:
Vielen zuhause Gebliebenen habe ich ja schon
von meinen alltäglichen Büroerlebnissen
erzählt. Da sich aber gestern und heute
2 Highlights ereigneten, nehme ich dies
zum Anlass die ganze Chause mal aus meinen
subjektiven Blickwinkel zu beschreiben.
Arbeitszeiten und Rangordnung:
Das was jedem sofort auffällt, sind
die unvorstellbar langen Arbeitszeiten der
(meiner) Koreaner. Früh geht’s
zwar erst relativ spät gegen 9am los,
dafür wird abends nicht selten, und
auch nicht nur in meiner elitären Finanzabteilung,
bis fast Mitternacht Geharbeit. Wobei, wie
einer meiner jüngeren Kollegen ja mal
treffend von sich gab, Zeit die man in der
Firma verbringt nicht gleich Arbeitszeit
ist. Aus meinen nun mehr als 3 Monate andauernden
Beobachtungen trifft das auch voll und ganz
zu. Ich schätze mal grob, dass sich
durchschnittlich immer 20% der Gehaltsempfänger
im Zustand des Pausierens befinden. Zigarette
rauchen, Copi Mixe oder Cha trinken, irgendein
Grund findet sich immer sich in den Backyard
zu begeben. Was besonders ins Auge bzw.
Ohr stich ist die schon öfters beschriebene
strikte Einhaltung der Hierarchiestufen.
Die jungen und kleinen dürfen gar nichts
und sind nur ausführendes Organ. Hat
man es aber mal 4 Jahre im Laden aushalten
beginnen so langsam die Beförderungen
und man wird nicht mehr mit Nachname &
Shi gerufen sondern kann vielleicht auf
ein Daeri hoffen. Übringens wurde mir
schon die Frage gestellt wie man sich denn
in Dtl. anredet wenn es das Titelsystem
nicht gibt. Ich meinte mit Herr/Frau &
Nachname oder sogar mit Vornamen. Ein ungläubiges
Kopfschütteln war die Reaktion. Zurück
zu den Arbeitszeiten. Das Überstundenkonto
eines koreanischen Arbeitnehmers sollte
immer prall gefüllt sein. Wenige Überstunden
sind gar nicht gut für das Ansehen
innerhalb der Firma. Obwohl mir schon einige
der jungen Garde beichteten sie würden
den Zusammenhang zwischen Arbeitszeit und
Effektivität/Firmenloyalität nicht
verstehen, kommt es zu keinen Diskussionen
bzgl. dieser Gewohnheit. Ich als Praktikant
der meistens gegen 6pm nach hause verschwindet,
falle da schon deutlich auf und ernte ab
und an auch mal einen schiefen Blick. Aber
was soll’s. Überstunden können
innerhalb einer Woche ausgeglichen werden,
wenn nicht, hat dies deren Verfall zur Folge.
Ebenso wenig wie die vorhandene Gleitzeitregelung
wird der zur Verfügung stehende Urlaub
genutzt (in meiner Firma für Einsteiger
15 Tage/Jahr und dann alle 2 Jahre +1 Tag).
Fast alle hier lassen sich den Urlaub ausbezahlen
und bleiben nur die Tage zuhause während
der die Firma aufgrund von Betriebsferien
geschlossen ist. Betrachtet man dies Zusammen
mit den langen Arbeitszeit und den langen
Arbeitswegen morgens und abends bleibt nur
noch wenig Zeit für Privat- und Familienleben.
Eine sog. Work/Life Balance wie sie sich
westliche Arbeitnehmer vorstellen ist hier
absolut unbekannt.
Erlebte Hierarchie:
Im Zusammenhang mit der strikten Hierarchie
ist auch zu nennen, dass bei der Verteilen
kleiner Mitbringsel (z.B. Eis) immer der
Ranghöchste zuerst bekommt. Ebenso
geht keiner aus der Abteilung mittags essen
bevor nicht der Ranghöchste dazu auffordert
(vorausgesetzt er ist da). Ein „Zerfall“
der Abteilung in einzelne Gruppen ist also
absolut unmöglich. Die Frauen der Abteilung
verlassen zwar gleichzeitig mit uns Männern
mittags das Büro, sitzen in der Kantine
aber sehr selten mit am Tisch. Es etablieren
sich immer reine Frauentische. Auch sieht
man sie nie einen Kaffee vor der Tür
trinken.
Konflikte:
Und jetzt zum Auslöser mal über
den Alltag hier zu berichte. Ich durfte
in dieser Woche gleich 2 Konfliktsituationen
hautnah erleben. In eine war ich direkt
involviert, in die andere nur indirekt.
In der ersten Situation ging es darum, dass
ich aus einem Missverständnis heraus
den Firmenwagen während meiner Urlaubstage
nutzte. Mein Betreuer musste dann zu Beginn
der Woche mit mir darüber reden. Er
betonte mehrmals wie schwer um das fallen
würde und wie ungern er solche Gespräche
führt. Dabei wollte er mir nur sagen,
dass ich das nächste Mal bitte vorher
Rücksprache halten solle und so eine
Aktion nicht noch mal bringen soll. Eigentlich
kein großer Akt aber für ihn
scheint es eine mittleres Drama gewesen
zu sein. Ich schwankte zwischen erstaunt
sein, ein wenig Mitleid für ihn und
manchmal Grinsen. Sehr interessant war auch,
als ich ihm Optionen aufzeigte wie man ein
solches Vorkommnis hätte im voraus,
durch entsprechende Fragen an mich, vermeiden
können. Seine Antwort, er könne
sich solche Fragen nicht vorstellen, verstärkte
meinen Eindruck, dass einige Koreaner nur
bis Schritt 1 denken aber nicht was dieser
für Folgen haben wird.
Die zweite Situation spielte sich zwischen
meinem Betreuer (A) und einem zweiten Kollegen
(B) ab. Von B erhalte ich regelmäßig
eine Datei die ich für nutze um eine
Datei für A zu erstellen. B erhält
dazu immer Anweisung von A wie diese auszusehen
hat. Ich nutzte auch dieses Mal die von
B zur Verfügung gestellten Daten. Bei
der Diskussion mit A über die von mir
erstellten Daten wurde B gerufen. Dann ging’s
auf Koreanisch weiter und ich kann den Inhalt
des Gesprächs nur vermuten. Jedenfalls
konnte ich deutliche Aggressionen aus beider
Stimmen heraushören. B, der den gleichen
Rang wie ich bekleidet, widersprach A was
dieser wohl gar nicht haben konnte. Einer
links von mir, der andere rechts und es
wurde immer lauter. Nach ca. 5 Minuten wurde
die lebhafte Diskussion in den Backyard
verlegt und erst eine Stunde später,
mit diversen Rücksprachen bei mir,
war sie beendet. B sah so aus als hätte
er den Kopf eingezogen, A scheint aber zum
Teil nur auf grund seines Ranges Recht behalten
zu haben. So sieht also koreanische Streitkultur
in meinem Opice (kein Schreibfehler) aus.
Fakten zählen nur zum Teil, grundsätzlich
hat erst mal der ältere und der mit
dem höheren Rang Recht!
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5.
Paradoxien: |
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Dieses
PDF
beinhaltet die aus meiner persönlichen
10 Top Paradoxien. Tatsachen und Handlungen
die sich meiner Logik einfach nicht erschliessen
wollen.
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